26. Juli 2017 Hanna Raissle

Du sollst den Gast nicht in die Irre führen: Richtige Wegführung

Alle Werbemittel, der perfekte Service und die schmackhafteste Küche nützen nichts, wenn kein Gast den Weg zu einem findet oder aber sich beim Betreten des Lokals direkt so unwohl fühlt, dass er auf dem Absatz kehrt macht und es wieder verlässt. Von großer Bedeutung ist darum die richtige Wegführung zum und im Restaurant.

Der Weg ist das Ziel

Den ersten Gedanken in Sachen richtiger Wegeführung sollte man auf den Weg zum Eingang verwenden. Um das Gebäude zu finden, sollten aussagekräftige Schilder auf dem Weg dorthin angebracht werden. Darauf sollte sich nicht zu viel Text befinden, weil das im Vorbeigehen bzw. -fahren nicht erfasst werden kann. Besser ist es nur den Namen oder das Logo sowie eine Richtungsanzeige zu nutzen.

Angekommen auf dem Gelände des Restaurants ist auch der Weg zum eigentlichen Eingang wichtig. Nicht immer sind die Parkplätze in Sicht dessen. Darum sollte der Eingang deutlich ausgeschildert sein. Aber auch die Gestaltung des Weges dahin muss einladend wirken. Wegeleuchten erleichtern das Laufen im Dunkeln deutlich.

Am Gebäude angekommen, gibt es bei Gästen häufig Verwirrung, wenn eine große Glasfront oder eine zweite, jedoch verschlossene Tür vorhanden sind. Mit Pflanzkübeln können Betreiber charmant den falschen Weg versperren und so zum richtigen Eingang leiten.

Liebevolle Eingänge

Endlich steht der Gast vor der richtigen Tür. Erneut gibt es Faktoren, die der Bewirtung noch dazwischenfunken könnten. Wichtig ist jetzt der Eindruck des Gastes vor und während dem Betreten. Ein außen angebrachter Speisekartenkasten sollte beispielsweise immer gepflegt sein. Ausgeblichene Karten oder verdreckte Scheiben sind eher abschreckend.

Und auch im Innenbereich sollte eine freundliche Atmosphäre herrschen, die zum Konzept der Gastronomie passt. Kleine Details sind zwar wichtig, aber der Blick sollte vor allem nicht gegen eine Wand prallen. Zu viel um die Ecke Laufen verschreckt und verwirrt. Besser ist es, das Lokal deutlich zu kennzeichnen und dann den Gast mit einem freundlichen, offenen Ambiente zu empfangen.

Gibt es übrigens mehrere Eingänge (zum Beispiel einen von vorne und einen vom Parkplatz aus), sollte man auf die Pflege und Gestaltung beider gleichermaßen Liebe verwenden. Denn sonst glaubt der Gast, er sei im falschen Etablissement gelandet.

Wo ist eigentlich…

Der Gast hat es also zum Lokal geschafft und dieses auch betreten. Für ein schnelles Zurechtfinden ist nun eine gute Kennzeichnung wichtig. Denn auch im Innenraum gehört zur richtigen Wegführung eine gute Beschilderung. Wo ist die Garderobe? Wo geht es zu den Toiletten? Gibt es einen Raucherbereich, separat vom Gastraum? All diese Fragen können mit Schildern ohne großen Aufwand und ganz selbsterklärend beantwortet werden. Diese sollten natürlich zum Ambiente des Restaurants passen.

Die richtige Wegführung im Gastraum

Stellen wir uns einmal vor: Wir betreten den Gastraum – und laufen prompt gegen eine Mauer aus Stühlen. Auf dem Weg zu unserem Tisch müssen wir uns umständlich an vielen anderen vorbeischlängeln. Dabei rempelt man aus Versehen hier jemanden an, dort rückt gerade ein anderer Gast seinen Stuhl zurück und stößt uns dabei ans Schienbein und dem Gegenverkehr können wir auch nicht wirklich Platz machen. Keine schöne Vorstellung!

Tatsächlich spricht man genau aus diesem Grund auch von Hauptverkehrswegen und Nebenarmen im Raum. Die Gänge sollten ausreichend breit sein (Hauptgänge ca. 1 m, Nebenarme etwa 0,5 m) und deutlich als solche zu erkennen sein. Zu häufiges Abbiegen vermeidet man möglichst schon vorab bei der Planung der Tischanordnung, denn auch das verwirrt unnötig. Am besten funktioniert das, indem die Tische als Gruppen gestellt werden, um welche die Wege dann herumführen.

Zwei Tipps für eine gute Wegeführung

1. Tipp: Liegen zwei Türen sich gegenüber, wird das häufig als ungemütlich empfunden. Indem man optische Endpunkte durch beispielsweise einer großen Pflanze bei der einen Tür setzt, legt sich dieses Gefühl bei den Gästen meistens.

2. Tipp: Die Gäste wollen nicht beim Betreten des Raumes direkt ausgebremst werden. Darum sollten die Tische so angeordnet sein, dass sich von der Tür direkt ein Haupt- und Nebenarm abzweigt. Auf diesen können sie weiter vorangehen und den Gastraum erkunden.

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